Der taiwanesische Chipsatz-Hersteller SiS hat in den vergangenen paar Monaten etliche gute Entscheidungen getroffen und mindestens ebenso viele selbst für direkte Konkurrenten interessante Produkte veröffentlicht. Bereits Ende letzten Jahres berichteten wir Intel zieht SiS auf seine Seite und wirft ATI aus der Roadmap. Zum ersten Mal überhaupt ging es darum, dass Intel nicht seine eigenen Chipsätze für die Intel Mainboards verwenden wollte, sondern welche eines Drittherstellers aus Taiwan, namentlich von SiS.
Erst im April berichteten wir SiS: 76% höherer Umsatz im März. Verantwortlich dafür war die starke Nachfrage nach Chipsätzen mit integrierter Grafik für Vista-Bürorechner. Solche Chipsätze hat SiS im Angebot. Billige Arbeitspferde, die aber im preissensiblen Markt für Office-Geräte genau ins Schwarze treffen.
Auf Digitimes ist nun zu lesen, dass Intel mit dem Verlauf der Dinge offenbar sehr zufrieden war. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Amerikaner ihre Bestellungen für SiS-Chipsätze dem Vernehmen nach noch einmal deutlich ausweiten wollen. "Warum?", könnte man fragen, wo Intel doch selbst Chipsätze mit integrierter Grafik herstellt? Nun, offenbar ist es Intel lieber, nicht Unsummen in die Erweiterung von Produktionsstätten stecken zu müssen, um den Bedarf an Low-Cost Chipsätzen decken zu können, die lediglich über die Stückzahlen Profit abwerfen. Stattdessen lässt Intel lieber SiS die Arbeit an der Basis erledigen und kassiert dafür die deutlich größeren Gewinne bei den hauseigenen Prozessoren, die nun dank ausreichend verfügbarer SiS-Unterbauten in noch größeren Mengen in Low-Cost Office-Komplett-PCs wandern können.
Im Detail handelt es sich dabei um die SiS-Chipsätze SiS671 and SiS672, die DDR2 beherrschen, in der höheren Variante die Vista-Aerooberfläche darstellen können und alle Zutaten haben, die ein Office-PC benötigt. Dazu passt auch die Ankündigung, dass Dell künftig Lowcost-Systeme mit SiS-Chipsätze und Intel-Prozessoren anbieten wird - ebenfalls eine nicht alltägliche Entwicklung...
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