Zu niedrige Taktfrequenzen, zu hoher Stromverbrauch, zu wenig Leistung - vom TLB-Bug gar nicht zu sprechen. Der AMD Phenom muss derzeit in der Presse und in den Foren ordentlich Prügel einstecken, zumal das lange ersehnte fehlerbereinigte B3-Stepping offenbar doch länger auf sich warten lässt, als zuerst gedacht.
Wer jedoch glaubt, der Phenom in der aktuellen Fassung sei ein Ladenhüter, der hat sich geirrt. Auf Rückfrage haben uns einige Direktversender versichert, dass insbesondere die 9600 Black Edition weggeht "wie warme Semmeln". Offenbar hat die massive Preissenkung kurz vor Weihnachten, über die Planet 3DNow! als erster vorab berichtete, zu einem Nachfrage-Anschub geführt. So verwundert es auch nicht, dass viele Anbieter derzeit Schwierigkeiten haben genügend Phenom 9600 Black Edition aufzutreiben. Während die CPU nach den Weihnachtsfeiertagen noch verfügbar war, heißt es inzwischen bei den meisten Anbietern "im Zulauf" oder gar "Liefertermin unbekannt". Andere Anbieter wiederum wollen von einer nächsten Lieferung am 08.01.2008 wissen. Welch Ironie: nun könnte AMD ausgerechnet das teuerste Modell mit dem meisten Profit in Massen verkaufen und kann die Nachfrage offenbar nicht befriedigen.
Doch wieso verkauft sich ausgerechnet die derzeit teuerste Variante des Phenom so gut? Nun, die Black Edition besitzt einen frei wählbaren Multiplikator. Anwender können die CPU also bequem im BIOS per Multiplikator übertakten ohne den Referenztakt antasten zu müssen. Offenbar versprechen sich viele Interessenten ungeahnte Taktreserven, was auch nicht ganz unberechtigt ist. Die meisten Reviewer, die bereits eine Black Edition in der Mangel hatten, konnten die CPU relativ problemlos von 2.3 GHz auf 2.8 GHz übertakten, einige mit aufwändigeren Kühllösungen und einem guten Exemplar sogar bis 3.0 GHz - per Multiplikator wohlgemerkt. Per Referenztakt dagegen scheinen dem Phenom äußerst enge Grenzen gesetzt zu sein, was wir in unserem Phenom-Review bereits am eigenen Leib spüren durften. Da scheint viele Besitzer einer AM2-Plattform die Abenteuerlust gepackt zu haben. Die normalen Versionen des Phenom mit festem Multiplikator dagegen sollen auf dem Endkundenmarkt relativ zaghaft nachgefragt werden, obwohl gerade das Modell 9500 ab ca. 160 EUR deutlich günstiger ist, als die Black Edition. Wenig verwunderlich liegen diese CPUs bei den meisten Direktversendern palettenweise auf Halde.
Passend zu diesem Thema möchten wir in unserer neuen Umfrage wissen, wer sich bereits einen Phenom gekauft hat:
Nachtrag 04.01.2008, 15:10 Uhr So eben wurde uns von offizieller Seite aus bestätigt, dass der Phenom 9600 BE ab 08.01.2008 wieder flächendeckend verfügbar sein wird, da am 07.01. eine größere Charge an die Distributoren geliefert wird.
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