Es war die Story des Frühjahrs 2009: die von AMD nicht vorgesehene mögliche Freischaltung eines 45 nm Prozessors zu einem hochwertigeren Modell. Das funktionierte bei den meisten Modellen, die zuvor von AMD künstlich zu einem niedrigeren Typus degradiert worden waren. Zum Beispiel die Phenom II X3 Triple-Core Prozessoren, bei denen der 4. Kern freigeschaltet werden konnte, oder der Phenom II Serie 800, bei der die restlichen 2 MB L3-Cache wieder aktiviert werden konnten, wie wir weltweit als erste auf Planet 3DNow! beobachten konnten. Möglich war das ganze über die BIOS-Funktion ACC, die eigentlich besseres Übertakten ermöglichen sollte. Hier ein paar Links von damals:
Anschließend hat AMD für alle Mainboard-Hersteller ein Workaround veröffentlicht, damit dies nicht mehr aus Versehen passieren kann. Dies geschah allerdings nicht (nur), um den Bastlern den Spaß am Tweaken zu verderben, sondern vor allem auch, da nicht alle künstlich beschnittenen Prozessoren gleichermaßen für diese Freischaltungen tauglich waren. Jene, die ausschließlich aus Gründen der Nachfrage zu kleineren Modellen degradiert worden waren, liefen in der Regel problemlos. Jene jedoch, die wegen eines defekten Kerns oder defekter Cache-Bausteine als minderwertigere Modelle verkauft worden waren, machten natürlich Probleme nach der Freischaltung der nicht fehlerfrei arbeitenden Sektionen. In den falschen Händen konnte somit ein Imageschaden für AMD entstehen und so wurde dem Treiben ein Ende bereitet.
Mainboard-Hersteller ASRock dagegen bewirbt die Freischaltung der AMD 45 nm Prozessoren nach wie vor ganz offiziell. In der aktuellen Pressemitteilung werden folgende Freischalt-Szenarien angepriesen:
With AMD Sempron 140 CPU Single core -> Dual core
With AMD Phenom II X2 550 BE CPU X2 core -> X4 core
With AMD Phenom II X3 710 / 720 BE CPU X3 core -> X4 core
With AMD Phenom II 805 / 810 CPU L3 cache 4MB -> 6MB
Funktionieren soll das laut Hersteller mit folgenden Modellen bzw. BIOS-Versionen:
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