2009 sollte sie eigentlich vorgestellt werden, 2011 wird es nun werden, bis AMD die erste komplett neue Kern-Architektur seit dem AMD K7 im Jahr 1999 vorstellen wird. Dabei hielt sich AMD bisher bedeckt, was Details zum neuen Design betraf. Dies ließ natürlich allerhand Spielraum für Spekulationen.
Nun jedoch hat AMD erste Details zum Bulldozer veröffentlicht und Kenner der Architektur sehen sofort: da bleibt kein Stein auf dem anderen verglichen mit der Evolutionsreihe K7/K8/K9/K10.
Noch ist das Diagramm recht grob, will heißen man erkennt keine Details zu Busbreiten, Cacheanbindungen, etc. Aber bereits dieses Schema lässt erkennen, dass AMD hier ein paar völlig neue Ansätze realisiert.
Je zwei Kerne treten stets als Duett auf. Das heißt innerhalb dieses Verbundes gibt es lediglich eine Fetch-Einheit, einen Decoder und einen L2-Cache, allerdings zwei voneinander unabhängige Rechenwerke mit ihren jeweiligen Schedulern. Wie bisher gibt es einen für ALU und einen für FP.
Wie dieses detailliertere Schaubild zeigt, werden L3-Cache und integrierte Northbridge allerdings weiterhin - wie beim K10 - shared für alle Kerne sein. Die Anzahl der ALU-Pipelines wurde offenbar von 3 auf 4 erweitert. Zudem kommt anscheinend eine neue FPU zum Einsatz. Wie breit wohl der Decoder sein muss, um zwei Kerne je 4 ALU-Pipelines und zwei FPUs mit nicht genannter Breite füttern zu können?
Gefertigt wird der Bulldozer in 32 nm SOI Strukturen in Kombination mit high-k Metal Gates, eine Technologie, die Intel bereits seit geraumer Zeit einsetzt und die AMD nach ursprünglicher Sprachregelung bereits bei einer 45 nm Evolutionsstufe einsetzen wollte.
Der Codename des ersten Prozessors nach Bulldozer-Architektur wird Zambezi heißen, die zugehörige Plattform Scorpius. Überraschend werden die nagelneuen High-End Prozessoren offenbar in den Sockel AM3 passen, was Upgrader vom Phenom II freuen wird, sofern der Mainboard-Hersteller entsprechende BIOS-Updates zur Verfügung stellt. Der Mainstream-Ableger der Plattform, eine APU nach Fusion-Konzept, hört auf den Codenamen Llano, die Plattform Lynx. Hier allerdings kommen noch K10-Kerne zum Einsatz, allerdings ebenfalls in 32 nm Strukturen.
Sowohl Zambezi, als auch LIano sollen im Jahr 2011 erscheinen, ebenso wie die Server-Variante des Bulldozer.
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