Erst kürzlich berichteten wir über das augenblickliche Aufrüstproblem der aktuellen AM3+ Bretter. Da diese oft nur mit alten BIOS-Versionen programmiert sind, bekommt man mit einem neuen AM3+-Prozessor leider nur ein schwarzen Bildschirm. Neben ein paar Neuigkeiten bezüglich dieser Geschichte, gibt es außerdem neue AM3+ Bretter mit einem (sehr) alten Bekannten ...
Die Schuld am Henne-Ei-Problem der AM3+-CPU-Unterstützung auf AM3+-Mainboards wird munter hin- und hergeschoben. Aktuell verweist Gigabyte in einem Interview auf PCTreiber.net z.B. auf die schlechte Versorgung mit AMD Samples:
Zitat:
Den schwarzen Peter schiebe ich an dieser Stelle gerne den Kollegen von AMD zu, denn unsere Mainboards waren bereits kurz nach der Cebit verfügbar. Doch leider haben die Bulldozer Prozessoren sehr, sehr lange auf sich warten lassen.
Einigermaßen "fein" heraus ist man, wenn man einen gesockelten BIOS-Baustein hat. In diesem Fall kann man sich nämlich glimpflich aus der Affäre ziehen, indem man bei einer BIOS-Service-Firma einen, mit dem neuesten Beta-BIOS programmierten, Baustein anfordert. Das kostet natürlich wieder extra, hält sich mit mit 10-20 Euro aber noch im Rahmen. Früher - in grauer Computervorzeit - übernahmen die Hersteller solche Serviceleistungen, aber nun lässt z.B. Asus den Kunden im Regen stehen, denn laut Aussage des offiziellen Supportmitarbeiters im Asus-Support-Bereich im Hardwardluxx-Forum gibt es so etwas nicht (mehr):
Zitat:
Einen solchen Service bieten wir leider nicht an. Aber es gibt einige Drittanbieter, wie zum Beispiel. bios-fix.de, wo man einen neuen BIOS-Chip mit entsprechender BIOS-Version erwerben kann. Ansonsten würde ich den Händler vor dem Kauf bitten das aktuellste BIOS einzuspielen.
Allerdings muss man schon froh sein, dass man überhaupt die Chance auf einen Chip-Wechsel hat, denn auf vielen Hauptplatinen sind die BIOS-Bausteine fest verlötet. Gute Chancen auf einen gesockelten Chip hat man aktuell auf Asus und Asrock Modellen.
Aber wenden wir uns den erfreulicheren Sachen zu. Der gute alte nForce-Chipsatz ist scheinbar nicht tot zu kriegen. Sowohl Gigabyte als auch AsRock haben einige Niedrigpreis-Platinen mit nForce 630a und AMD-FX-Support im Angebot. Der Chipsatz ist mittlerweile seit mehr als vier Jahren auf verschiedenen Mainboardgenerationen zu finden. Erstmalig fand der Chipsatz auf Socket-939-Mainboards mit DDR1-RAM Verwendung. Die erste Meldung auf unserer Seite datiert von Mai 2007. Vermutlich gibt es immer noch Lagerbestände des Chipsatzmethusalems, produziert wird sicherlich schon lange nicht mehr. Natürlich handelt man sich mit dem alten Chipsatz aber einige Nachteile ein, denn neue, schnellere Übertragungsmodi werden nicht unterstützt. So läuft die Verbindung zur CPU nur mit halber Kraft (2,0GT/s) nach Hypertransport 2.0, anstatt mit der doppelten Geschwindigkeit oder mehr nach Hypertransport 3.1. Die PCIe Schnittstelle unterstützt ebenfalls nur die halbe Bandbreite, denn 2007 gab es noch keinen PCIe 2.0 Standard, somit muss man mit PCIe 1.0 vorlieb nehmen. SATA-3 sucht man natürlich ebenfalls vergebens.
Der Nutzen ist also stark begrenzt. In Verbindung mit den relativ guten Untertaktungs- und Niedrigspannungs-Ergebnissen, die bei uns im Forum ausgelotet wurden, könnte sich aber ein Einsatz in einem kleinen Multimedia / Home-Theater PC anbieten - falls die zwar günstigen, aber eben auch spartanisch ausgestatteten nforce Mainboards das Untervolten im BIOS zulassen.
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