Im Fahrwasser des aktuellen Aktionismus rund um den drohenden Klimawandel hat die Bundesregierung ein überraschend revolutionäres Konzept entwickelt, durch das Benutzer zu verantwortungsvollem Umgang mit den Energieressourcen unseres Planeten gedrängt werden sollen. Und zwar prüft die Bundesregierung offenbar die Durchsetzbarkeit einer Energieverschwendungsabgabe auf Computer unter Berücksichtigung des individuellen Nutzungszweck der jeweiligen Systeme.
So soll eine Höchstgrenze festgelegt werden die ein PC im Jahr an Energie verbrauchen darf. Ausserdem soll darauf geachtet werden wofür diese Energie verbraucht wird. Ein stark belasteter Server soll mehr verbrauchen dürfen, ein im Heimeinsatz als Office- und Surfrechner verwendeter PC soll weniger verbrauchen dürfen.
Die Steuerfreiheitsgrenze für einen durchschnittlichen Heimcomputer soll bei einer Kilowattstunde pro Tag liegen, Rechner die mehr verbrauchen werden zusätzlich mit 5 Cent pro angefangener Kilowattstunde täglich besteuert. Besitzt ein Haushalt mehrere Geräte soll es möglich sein die Kontingente flexibel unter den Geräten aufzuteilen. Besitzt der Haushalt beispielsweise 5 Geräte, so dürfen einige der Rechner mehr als die ihnen normalerweise zustehende Kilowattstunde am Tag verbrauchen, solange die 5 Kilowattstunden am Tag in der Gesamtheit nicht überschritten werden.
Die Bundesregierung zielt damit darauf ab Geräte aus dem Nutzungskreislauf zu entfernen die unwirtschaftlich arbeiten. Ein Pentium 4 wäre als Heimrechner völlig ungeeignet, ein Athlon 64 wäre dort ob seiner Stromsparmechanismen die empfohlene Wahl. Der Pentium 4 wäre allerdings in produktiven Volllastarbeitsbereichen, z.B. dem professionellen Videoschnitt die geeignetere Wahl.
Jetzt fragt sich der geeignete Leser wie denn nun das ganze überwacht und ermittelt werden soll. Das ist natürlich kein Problem, der Bundestrojaner ist ja schon im Umlauf. Dessen rechtliche Legitimation muss zwar erst noch bestätigt werden, allerdings zeigen die bisherigen Auswertungen, das mit geringen Anpassungen der Software eine vollständige Erfassung und Besteuerung des verantwortungsvollen Umgangs mit der Energie möglich ist.
Im Serverbereich besteht allerdings das Problem, dass der Bundestrojaner auf unixoiden Betriebssystemen nicht lauffähig ist. Dort wird über eine Pauschale nachgedacht die in Abhängigkeit von der verwendeten Hardware, der Auslastung des Systems und der Popularität der gehosteten Seiten berechnet werden soll. Schlüssel für die Berechnung dieser Pauschale sind allerdings noch nicht bekannt geworden.
Falls dieser Vorschlag Realität wird, werden alle neu verkauften Komplettsysteme in Energieklassen eingeteilt werden, ähnlich dem schon lange bekannten System bei Kühlgeräten. So kann auch der technisch nicht versierte Kunde erkennen ob sein neues System hoch oder niedrig besteuert werden wird. Altgeräte sollen bis auf weiteres von der Steuer befreit bleiben, selbst zusammengebaute Systeme sollen vom Bundestrojaner in ihrem Energieverbrauch geschätzt werden.
Ob dieser Alleingang der Bundesregierung den gewünschten Erfolg an zusätzlichen Steuereinnahmen und des Verdrängens von ineffizienten Altrechnern aus dem Gerätepool der Bundesrepublik haben wird, wird die Zukunft zeigen. Die EU überlegt, nach einer Testphase in der Bundesrepublik diese Methode in EU-Recht zu überführen und Europaweit verpflichtend zu machen.
Sicherlich wird diese Maßnahme sehr kontrovers aufgenommen und diskutiert werden, wir werden euch auf dem Laufenden halten.
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