16:47 - Autor: Dr@Die Media Saturn Holding (MSH) - deutsche und europäische Nummer 1 im Elektronikhandel - hat ganz offenbar seine "Nur Intel Inside" Vertriebsstrategie für sein PC und Notebook-Angebot rechtzeitig zum umsatzstarken Weihnachtsgeschäft geändert. Spätestens seit der außergerichtlichen Einigung zwischen Intel und AMD, die unter anderem eine Zahlung von 1,25 Milliarden US-Dollar an AMD vorsah, war diese Entwicklung erwartet worden. Jetzt ist es soweit! Im Media Markt Onlineshop werden derzeit fünf Notebooks gelistet, die auf AMDs aktuelle "Danube"-Notebookplattform setzen. Drei der angebotenen Modelle sind der VISION-Premium-Klasse und zwei Modelle der VISION-Klasse zuzuordnen. Es handelt sich also um Modelle, die genügend Leistung für typische Office-Anwendungen (VISION-Klasse) und einfachere Multimedia-Anwendungen (VISION-Premium) bieten.
Folgende Notebooks werden derzeit im Media Markt Onlineshop angeboten:
In nachfolgender Tabelle findet sich eine Gegenüberstellung wichtiger technischer Daten der Geräte von HP, Packard Bell und Toshiba. Bei den beiden Notebooks von Toshiba sollte beachtet werden, dass es sich bei der ATI Mobility Radeon HD 5145 mit 16 VLIW-Einheiten (80 Stream-Prozessoren) nicht um eine DirectX-11-Grafikkarte handelt, sondern um ein umbenanntes Modell der DirectX-10.1-Vorgängergeneration ATI Mobility Radeon HD 45xx.
Fördert der europäische und US-Kartellprozess (1, 2) nun doch noch den Wettbewerb? Es sieht fast so aus.
Die Europäische Kommission sah es als erwiesen an, dass die MSH verbraucherfeindliche Verkaufspraktiken von Intel unterstützte. Die Strategie des x86-Erfinders lag darin, dass Konkurrenzprodukte gar nicht erst auf den Verkaufstheken wichtiger Vertriebsketten auftauchten. Wer diese Vertriebspraktiken als Großhändler unterstützte, bekam großzügige Rabattzahlungen. Da MSH im Kartellverfahren der Europäischen Kommission als Kronzeuge gegen Intel aussagte, blieb der Einzelhandelsriese straffrei.
Ab wann interessierte Kunden auch im Media Markt um die Ecke AMD-basierte Produkte erwerben können, bleibt weiterhin abzuwarten. Mit der Aufnahme erster AMD-Notebooks in das Sortiment des Onlineshops ist aber ein erster Schritt weg von der bisherigen Unternehmenspolitik getan. Die Zukunft muss aber noch zeigen, ob Produkte mit Prozessoren von Intel und solche mit AMD oder VIA Prozessor gleichberechtigt behandelt werden.
Update:
Es sind weitere Modelle auf AMD-Basis bei Media Markt aufgetaucht:
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» Kommentare
Danke wendigo2k für den Hinweis!
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