AMD kündigt neue FirePro-Grafikkarten der W‑Serie für Profimarkt an

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Pas­send zur gera­de statt­fin­den­den SIGGRAPH 2014 stellt AMD heu­te Ein­stiegs- und Mit­tel­klas­selö­sun­gen der W‑Serie für Work­sta­tions vor und run­det damit das Ange­bot um die bereits ver­füg­ba­ren Ultra-/High-End-Lösun­gen Fire­Pro W9100 und W8100 nach unten hin ab. Dabei set­zen sämt­li­che Lösun­gen auf die GCN-Archi­tek­tur, mit der GPGPU- sowie Gra­fik-Berech­nung par­al­lel aus­ge­führt wer­den kön­nen. Bereits Ende der letz­ten Woche wur­den mit den Fire­Pro S9150 und S9050 zudem neue Beschleu­ni­ger­kar­ten spe­zi­ell für den Ein­satz in Ser­vern vorgestellt.

Als Ein­stiegs­lö­sung auf Basis der “Oland”-GPU dient die AMD Fire­Pro W2100 mit 320 Shadern (fünf GCN-CUs), 2 GiB VRAM und einer Leis­tungs­auf­nah­me von ledig­lich 26 W, sodass die Kühl­lö­sung ent­spre­chend sehr klein aus­fällt. Über die zwei DisplayPort‑1.2‑Anschlüsse kann auch ein Bild­schirm mit 4K-Auf­lö­sung ange­steu­ert wer­den. Gegen­über der direk­ten Vor­gän­ger­kar­te sieht AMD eine um 67 % höhe­re Gra­fik­leis­tung in den CAD-Teil­be­rei­chen des SPECviewperf-12-Benchmarks.

Mit der AMD Fire­Pro W4100 möch­te der Kon­zern ein neu­es Seg­ment zwi­schen Ein­stiegs- und Mit­tel­klas­se begrün­den. Hier­für kommt eine “Cape-Verde”-GPU aus der ers­ten GCN-Gene­ra­ti­on zum Ein­satz, bei der 512 Shader (8 GCN-CUs) frei­ge­schal­tet sind. Kom­bi­niert wird die GPU mit eben­falls 2 GiB VRAM. Über die vier DP‑1.2‑Anschlüsse kön­nen bis zu vier 4K-Dis­plays ange­schlos­sen wer­den. Die Leis­tungs­auf­nah­me soll bei 50 W lie­gen, sodass die Wär­me über eine Ein-Slot-Kühl­lö­sung abge­führt wer­den kann.

 

Für die Mit­tel­klas­se ist die AMD Fire­Pro W5100 auf Basis der “Bonaire”-GPU mit 768 akti­vier­ten Shadern (12 GCN-CUs), 4 GiB VRAM und Spei­cher­band­brei­te von 96 GB/s vor­ge­se­hen. Dank des dop­pel­ten Front-End ver­fügt die GPU über das als Geo­me­try­Boost ers­ter Gene­ra­ti­on ver­mark­te­te Fea­ture, was theo­re­tisch einen Durch­satz von mehr als zwei Mio. Drei­ecken pro Sekun­de ermög­licht. Zudem kön­nen mit der Fire­Pro W5100 eben­falls bis zu vier Dis­plays in 4K-Auf­lö­sung über die DP‑1.2‑Verbindung genutzt werden.

 

In der obe­ren Mit­tel­klas­se setzt AMD auf die Fire­Pro W7100, wel­che in gewis­ser Wei­se ein Novum dar­stellt. Denn mit die­ser Gra­fik­lö­sung wird erst­mals ein Pro­dukt auf Basis der noch nicht offi­zi­ell vor­ge­stell­ten “Tonga”-GPU für den Pro­fi­markt ange­kün­digt, bevor dies für ein ent­spre­chen­des Rade­on-Pro­dukt der Fall ist. Dem­zu­fol­ge ver­fügt “Ton­ga” über min­des­tens 1792 Shader (28 GCN-CUs), ein vier­fa­ches Front­end (Geo­me­try­Boost 2, theo­re­tisch mehr als 4 Mio. Drei­ecke pro Sekun­de) und 160 GB/s (256 Bit breit) Spei­cher­band­brei­te. Zur Ver­fü­gung ste­hen dar­über hin­aus 8 GiB VRAM. Und auch mit der Fire­Pro W7100 las­sen sich bis zu vier 4K-Bild­schir­me nutzen.
Beson­ders gut soll sich die W7100 für Mul­ti­me­dia­an­wen­dung eig­nen, da hier offen­bar wei­te­re Opti­mie­run­gen an der UVD- und VCE-Ein­heit zur Deko­die­rung bzw. Enko­die­rung von Vide­os vor­ge­nom­men wor­den sind.

 

Mit einer Ver­füg­bar­keit der AMD Fire­Pro W2100, W4100 und W5100 sei im Sep­tem­ber zu rech­nen. Für die Fire­Pro 7100 nennt AMD vor­erst ledig­lich den Herbst als Zeit­raum. Da sämt­li­che Fire­Pro der W‑Serie aus­schließ­lich über DP-Aus­gän­ge ver­fü­gen, sind zur Ansteue­rung von Bild­schir­men über HDMI oder DVI ent­spre­chen­de Adap­ter not­wen­dig. Ob die­se den Work­sta­tion-Gra­fik­kar­ten bereits bei­lie­gen oder sepa­rat erwor­ben wer­den müs­sen, ist nicht bekannt.

Hin­sicht­lich der Unter­stüt­zung von Open­CL 2.0, des­sen neue Funk­tio­nen die Pro­gram­mie­rung von GPUs erleich­tern sol­len, kün­digt AMD die Ver­füg­bar­keit eines ent­spre­chen­den (Beta-?)Treibers für das vier­te Quar­tal 2014 an. Jedoch wer­den nicht sämt­li­che Model­le der neu­en Fire­Pro-W-Serie hier­von pro­fi­tie­ren kön­nen. Offen­bar ver­fü­gen nur die jün­ge­ren GPUs mit leicht über­ar­bei­te­ter GCN-Archi­tek­tur über die hier­für not­wen­di­ge Funk­tio­na­li­tät. Expli­zit genannt wer­den näm­lich nur die AMD Fire­Pro W5100, W7100, W8100 and W9100, wel­che auf den GPUs Ton­ga, Bon­aire und Hawaii basie­ren. Alle ande­ren Gra­fik­kar­ten ver­har­ren wahr­schein­lich bei Open­CL 1.2. Eine offi­zi­el­le Infor­ma­ti­on hier­zu gibt es aller­dings noch nicht.

Abschlie­ßend bekräf­tigt AMD noch­mals, die eige­ne Gra­fik-API Man­t­le auch im Pro­fi­be­reich nut­zen zu wol­len. Kon­kre­te Ankün­di­gun­gen, wo Man­t­le zum Ein­satz kom­men wer­de, sind aller­dings noch nicht gemacht worden.

Quel­le: AMD