Erste Benchmarks des Hierofalcon aus Seattle [Update 16.10.]
AMDs Seattle-ARM ist als Dev-Kit für 2.999 US-Dollar erhältlich, da zeigt sich Hierofalcon in einer Onlinedatenbank für Benchmarks. Unser Forenmitglied Dresdenboy hat die Einträge in der OSADL-Datenbank (Open Source Automation Development Lab) gefunden und in seinem Blog aufgearbeitet. Den Logs zufolge handelt es sich bei dem ES um einen Achtkerner mit 2 GHz Basistakt.
Dresdenboy hat sich die Mühe gemacht, den Eintrag mit acht anderen Prozessoren zu vergleichen, die ebenfalls in der Datenbank hinterlegt sind. Das Diagramm ist normiert auf den Neuling und beinhaltet die wichtigsten AMD-Prozessoren von Athlon 64 über Phenom II X6, Kaveri und Kabini bis zu einem Bulldozer. Außerdem hat der Autor sich entschlossen, drei Konkurrenzprodukte aufzunehmen: einen Quadcore von VIA und je einen Core i5 und i3 der zweiten Core-i-Generation.
Betrachtet man die Einkernleistung, sieht es für den A57-Prozessor sehr gut aus. Je nach Test, vor allem im Integertest kDhrystone, liegt er beinahe auf Augenhöhe mit Intels Core i3. Abgesehen vom Whetstone-Test kann der neue Chip die hauseigene Konkurrenz hinter sich lassen.
Beim Multicore-Durchlauf wendet sich das Blatt allerdings. Zwar kann Hierofalcon aufgrund der höheren Anzahl an Ausführungseinheiten bei den einfachen Tests wie kDhrystone und Whetstone sogar Intel-Prozessoren hinter sich lassen, in anderen Tests wie Execl (nicht zu verwechseln mit Excel) können aber sowohl die Intel-Prozessoren als auch die AMD-Prozessoren auf Phenom- und Bulldozer-Basis den Neuling übertrumpfen. Die Zuwächse durch die Ausführung auf mehreren Kernen sind generell eher kleiner als bei den modernen x86-Prozessoren. Mögliche Erklärungen wären ein aggressiv agierender Turbo beim Hierofalcon, wodurch die Singlethreaded-Werte deutlich höher ausfallen, oder aber bei voller Auslastung der Kerne verfällt der ARM-Chip ins Throttling aufgrund von thermischen oder elektrischen Begrenzungen. Eine weitere Problematik könnte sein, dass der ARM-Chip mit der Verwaltung der Threads aufgrund eines schwachen Cachedesigns die Ausführungseinheiten nicht so gut versorgen kann.
Im letzten Diagramm hat Dresdenboy die Ergebnbisse des Multicore-Tests durch die TDP der Prozessoren geteilt. Hier sehen nicht nur der Hierofalcon, sondern auch der eher schwache E1-2100 aufgrund der verbrauchsoptimierten Taktung wieder sehr gut aus. In der Praxis dürften die Werte natürlich noch etwas anders aussehen. Für einen Ersteindruck aber schon mal ein interessanter Plot.
Wir bedanken uns bei Dresdenboy für den Hinweis im Forum zu dieser News!
Quelle: The New Citavia Blog
Update 16.10. 08:00 Uhr:
Ursprünglich hatten wir Hierofalcon als Nachfolger von Seattle deklariert. Tatsächlich handelt es sich hierbei um den Codenamen des SoC einerseits und die Bezeichnung des Prozessors andererseits, vergleichbar mit “Deneb”, welcher der Codename für den Prozessor war, der unter dem Label “Phenom II X4” verkauft wurde.