AMD feilt noch an Epyc-Firmware
Die offizielle Markteinführung des neuen Server-Prozessors AMD Epyc liegt nun schon einen Monat zurück, doch so wirklich angekommen ist die Plattform noch nicht. Zwar haben einige Hersteller Interesse bekundet und auch bereits Mainboards für oder Server mit Epyc angekündigt, doch kaufbar im freien Handel haben wir noch kein System gesehen.
Das mag daran liegen, dass AMD derzeit offenbar noch eifrig am Optimieren ist. Die Betreiber von Servethehome.com sind nach eigenen Aussagen seit einiger Zeit in Besitz eines Preproduction-Servers von Supermicro. Ein paar kleine Benchmark-Teaser haben sie auch bereits veröffentlicht. Ein geplantes Review ist jedoch noch immer nicht erschienen, da den Autoren die Sprünge, die AMD derzeit von Firmware-Version zu Firmware-Version macht, noch zu groß sind, um die Leistungsfähigkeit von Epyc in Reviewform zu gießen, schließlich steht so ein Review dann “für alle Zeit” online, selbst wenn die Werte gar nicht mehr der Praxis entsprechen. Als Beispiel wurde das Kompilieren des Linux-Kernels genannt:
Wie man sieht hat sich die Leistung des Systems seit der ersten BIOS-Version mehr als verdoppelt. Zudem hat Supermicro inzwischen auch eine neue Board-Revision geliefert, was zeigt, dass die Plattform auch im CPU-Umfeld wohl noch Optimierungsbedarf hat. Beim Blick auf die Werte muss man selbstredend auch frühe Reviews wie das von Anandtech Anfang Juli mit Vorsicht behandeln. Abgesehen von der Firmware-Version hat Anandtech das Epyc-System mit DDR4-2400-Speicher getestet, vermutlich um Gleichstand zum Intel-System herzustellen, obgleich Epyc DDR4-2667 unterstützt (wovon – wie bei Ryzen – auch die Infinity-Fabric-Geschwindkeit und damit die Inter-Core- und ‑Sockel-Geschwindigkeit profitiert). Wie das obige Bild zeigt, holt DDR4-2667 noch einmal gut Leistung aus dem System, selbst bei Praxisbenchmarks wie dem Kompilieren. In synthetischen Tests sind die Vorteile noch größer, wie die Autoren anhand der Latenzzeiten und Transferraten bei der Kommunikation zwischen den NUMA-Nodes gemessen haben.
Links zum Thema:
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