DRAM-Preise: Keine Entspannung in Sicht
Die letzten Monate steht der IT-Markt Kopf. War es in der Vergangenheit üblich, dass Hardware binnen kürzester Zeit rapide im Wert abnahm, kann man nun erstmals Hardware als Geldanlage einsetzen. Nicht nur Grafikkartenpreise gehen durch die Decke, auch der Arbeitsspeicher wird von Monat zu Monat teurer und das wird wohl vorerst so bleiben.
Grund ist unter anderem die in den vergangenen Jahren stetig gestiegene Nachfrage nach NAND-Speicher für SSDs und auch Smartphones, infolgedessen viele Hersteller die teils ruinöse DRAM-Fertigung reduziert haben, um Kapazitäten für die margenträchtige Flashspeicherherstellung zu gewinnen. Nun wirken verschiedene Effekte zusammen, zum einen ist die Nachfrage für RAM in Smartphones stark gestiegen – heutige Geräte haben bis zu 8 GB verbaut –, auch der PC-Markt schrumpfte in den letzten zwei Quartalen nicht mehr so stark wie ursprünglich prognostiziert. Mit den Ryzen-Prozessoren und den neuen Intel-Chips sind zudem viele Anwender auf DDR4 umgestiegen.
Von den verbliebenen DRAM-Herstellern teilen sich 96 % des Marktes Samsung, SK Hynix und Micron. Alle sind momentan bei der Umstellung auf feinere Fertigungsprozesse, mit denen dann wieder höhere Stückzahlen möglich sind. Samsung hat bereits angekündigt, die 18-nm-Fertigung stärker voranzutreiben und nicht wie ursprünglich geplant in Pyeongtaek (Südkorea) eine reine NAND-Fertigung zu starten, sondern dort auch eine Fertigungsstraße für RAM aufzubauen. Vor dem letzten Quartal diesen Jahres wird man aber keine weiteren Fertigungskapazitäten gewinnen.
SK Hynix will den Ausstoß durch die Optimierung des im letzten Jahr eingeführten 18-nm-Prozesses erhöhen (Yield-Rate). Eine neue Anlage mit 300-mm-Wafern soll erst im Jahr 2019 die Produktion aufnehmen. Währendessen ist Micron noch mit der Umstellung auf 17 nm Strukturbreite beschäftigt. Nach eigenen Aussagen kommen bereits mehr als 90 % der Chips von Micron Memory Taiwan (Rexchip) mit der feineren Technologie in den Handel, anschließend soll Micron Technology Taiwan (Inotera) voraussichtlich Mitte des Jahres ebenfalls von 20 auf 17 nm umstellen und diesen Prozess zum Jahresanfang 2019 abschließen.
Für den Endkunden bedeutete das, dass es sich aktuell nicht lohnt, auf sinkende Speicherpreise zu hoffen. Eine Entspannung des Marktes ist nicht vor Mitte 2019 zu erwarten und bis Ende des Jahres kennen die Preise vermutlich nur einen Weg: Nach oben.
Quelle: Trendforce
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